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Von Thomas A. www.polizeicafe.at, 05.08.2008
Der Titel ist verwirrend. Denn eigentlich erfährt man großteils all das, was man über die Arbeit von Observanten und verdeckten Ermittlern wissen will. Joachim Kalz plaudert aus der Schule ohne dabei wirklich so ins Detail zu gehen, dass ein Krimineller davon profitieren könnte.
In launigem Stil erzählt Kalz nicht nur von den Fällen sondern auch von den zwischenmenschlichen Höhen und Tiefen, wenn Polizisten oft tagelang auf engstem Raum zusammen Dienst machen. Dass dabei auch so mancher Seitenhieb auf unliebsame Kollegen oder Vorgesetzte ausgeteilt wird, ist logisch und menschlich. Aber auch das schafft Kalz ohne dabei untergriffig zu werden.
Insgesamt ein sehr gutes Buch, das auch einem Polizisten (wie mir) so manche unbekannte Seite unseres Berufes eröffnet.
Mir wurde die Lektüre jedenfalls nie fad und empfehle das Buch daher nicht nur den am Polizeiberuf Interessierten weiter!

Quelle: amazon.de



Von
Professor Dr. jur. Thomas Feltes, Juni 2008

Wieder mal ein autobiografisches Buch von einem ehemaligen Polizeibeamten. Zudem noch als e-book, was darauf hindeuten könnte, dass der Autor keinen „richtigen“ Verlag für sein Werk gefunden hat und zudem geht es um Ereignisse, die Jahrzehnte zurückliegen.

Soll, ja muss man das Buch also ignorieren?

Nein, ganz im Gegenteil. Im Gegensatz zu manch anderen, frustrierten Polizeibeamten, denen die nötige Distanz zu dem was sie getan oder unterlassen haben oder was ihnen widerfahren ist, ganz offensichtlich fehlt (vgl. die Besprechung des „Buches“ von M. Hamann im PNL unter http://www.polizei-newsletter.de/books/Hamann.pdf ) handelt es sich hier um ein sehr spannendes Buch, dessen Inhalt und Analyse durchaus in die heutige Zeit passt (vielleicht aufgrund aktueller Ereignisse noch mehr, als es der Verfasser voraussehen konnte) und zudem viel zum (soziologischen, kriminologischen, polizeiwissenschaftlichen) Verständnis der Arbeit und der Systematik der Institution Polizei beiträgt.

Inhaltlich schildert der Autor seine 15 Dienstjahre in Spezialeinheiten eines LKA. Das Buch ist als Biografie verfasst, das Manuskript datiert von 1989, also von vor fast 20 Jahren. Warum das Buch erst jetzt veröffentlicht wird, erklärt der Autor nicht direkt, man kann sich die Gründe aber (zumindest als Polizeiinsider) denken, wenn man das Buch und den „Epilog“ ab S. 331 liest.

Ein Inhaltsverzeichnis gibt es (leider) nicht, und statt eines Klappentextes eine „Kurz- und eine Langbeschreibung“ auf der Buchseite des Verlages. Zusätzlich kann man sich noch eine Leseprobe ansehen.

Leider sind weder die Kurz-, noch die Langbeschreibung wirklich aussagefähig, sondern eher vordergründig medienwirksam verfasst (link s.o.) ...

Dennoch sollte man sich nicht davon abhalten lassen, das Buch zu lesen, und es gehört (auch) in jede (Polizei)Hochschulbibliothek.

Als e-book für knapp 5.- Euro ist es zwar billig, aber das lesen am Bildschirm ist nicht jedermanns Sache. Das e-book enthält eine Seite, die über die Lizenzberichtigung Auskunft gibt und verhindern soll, dass die pdf-Datei weitergegeben wird. Dass das gedruckte Buch dann gleich  19.- Euro kostet, ist zwar ärgerlich, angesichts des Gesamtumfangs von ca. 330 Seiten aber gerechtfertigt.

Bei dem Autor dieses Buches dürfte es sich, so der Eindruck nach der Lektüre, um einen ehemals engagierten, aufrechten, seine Arbeit ernst nehmenden, inzwischen (vorzeitig)  pensionierten Polizeibeamten handeln, der zwischen die Fronten der Politik und möglicherweise auch der polizeilichen Leitungsstrukturen geraten ist. Hinweise darauf ergeben sich aus dem Kapitel „Kriminelle Sicherheitsbehörden“ (ab Seite 318) sowie aus der Berichterstattung im SPIEGEL aus dem Jahre 1988 (Heft 36)
Insider erkennen die handelnden Personen im Buch, aber dies dürfte für alle Publikationen und Berichte zutreffen, in denen es um einen eingeschränkten Personenkreis geht.

Grundsätzlich sollte kein polizeitaktisches Wissen publiziert werden, auch nicht für wissenschaftliche Zwecke. Dies scheint weitestgehend im Buch berücksichtigt. Dort wo es taktisches Wissen enthält, sind dies Informationen, bereits an anderer Stelle veröffentlicht worden (z.B. in „Observation. Praxisleitfaden für private und behördliche Ermittlungen“, von Klaus-Henning Glitza, 2005, 2. Auflage, 208 Seiten, Boorberg-Verlag, ISBN 3-415-03608-1).

Das Ziel, das der Autor mit der Veröffentlichung dieses Buches verfolgt, beschreibt er wie folgt:

 

Ich möchte aufgrund eigenen Erlebens darstellen, wie die Arbeit des Kriminalbeamten in polizeilichen Spezialeinheiten aussieht.

Welche Schwierigkeiten und Konflikte, auch mit sich selbst, es zu überwinden gilt.

Vor allem auch, welche Probleme geradezu automatisch aus den Strukturen der Behörde und der Dienststelle entstehen. Mit welcher Unbekümmertheit – man könnte allerdings auch sagen Verantwortungslosigkeit – Vorgesetzte die jungen Beamten ins kalte Wasser werfen, ihnen dann aber einen Bademantel oder auch nur ein Handtuch vorenthalten, wenn sich erste Erfrierungen einstellen.

 Welche Eigendynamik sich in Einsätzen entwickeln kann.

 Wie plötzlich, bewusst oder unbewusst, die Grenze zum Illegalen überschritten wird. Was nicht nur für den einzelnen, ausführenden Beamten, sondern auch für die Vorgesetzten aller Stufen gilt.

 

Aber ich möchte auch davon erzählen, wie ungemein spannend, aber auch wie absolut langweilig, diese sonderbare Tätigkeit sein kann.

Heute Adrenalin pur, morgen Valium in Überdosis.

 Über die wahnsinnige Bandbreite der Tätigkeiten, der man innerhalb weniger Tage ausgesetzt sein kann.

 Mittwochs noch als verdeckter Ermittler auf einer matschigen Wiese mitten in einer Großdemonstration, und am Montag beim Frühstück im Speisesaal eines Züricher Luxushotels.

Und dabei sollte man auch noch halbwegs normal bleiben.

 

Dass der Autor lange mit sich gerungen hat, ob und wie er dieses Buch schreiben soll, macht er selbst deutlich:

 

Etwas zu schildern, was einer breiten Öffentlichkeit so sicherlich nicht bekannt ist, hat natürlich einen besonderen Reiz.

Doch hatte ich während der Zeit des Schreibens ständig zwei Begleiter neben mir sitzen:  Angst und Hoffnung.

Hoffnung auf eine Veröffentlichung und Angst vor den dann zwangsläufig folgenden Repressalien.

Kein Zweifel, Angst war der größere und mächtigere Begleiter.

Trotzdem habe ich das Schreiben dieses Buches nie bereut. Es hat mir bei der Bewältigung dieses tiefen Einschnittes in mein Leben sehr geholfen. Ein Aspekt, der einem natürlich erst mit großem zeitlichen Abstand bewusst wird.

 

 

Diese Auszüge und Kommentierungen machen deutlich, dass es sich lohnt, sich dieses Buch näher anzusehen. Vielleicht „lernen“ ja auch einige derjenigen, die für den Einsatz oder die (politische) Steuerung der Spezialeinheiten verantwortlich sind, daraus etwas. Aber dazu gehören die Lernbereitschaft und –fähigkeit, und das ist ein anderes Thema…

Und vielleicht sollten auch diejenigen dieses Buch genauer lesen, die für die Besetzung von Stellen im Ausbildungsbereich zuständig sind. Der Autor wurde nämlich, als er zu „unbequem“ wurde, dorthin abgeschoben.

Quelle: www.polizei-newsletter.de


Von ChristianHH, 22.08.2008

Es liegen sehr spannende und interessante Stunden hinter mir, mit sehr eindrucksvollen Schilderungen über die grossartige Arbeit der Einsatzkräfte der Polizei und hier im Besonderen der Spezialeinheiten des LKA Niedersachsen. Für jemanden wie mich, die überhaupt keine Verbindung in meinem Umfeld zu dieser Berufsgruppe hat, war es sehr aufschlussreich, etwas über die Einsätze und deren Gefahren, mit allen Höhen und Tiefen zu erfahren. In meinen Augen ist es dem Autor gelungen, sachlich und kompetent, zugleich aber auch spannend darüber zu berichten.

Ich kann jedem dieses Buch empfehlen, der sich für die Arbeit hinter den Kulissen des mobilen Einsatzkommandos interessiert.

Quelle: amazon.de


Von beerli, 19.08.2008

Wenn man schon im Untertitel MEK liest wird man vorsichtig, weil in aller Regel eine interessierte Leserschaft geködert werden soll und man bei Goggle öfter als Treffer angezeigt wird. Nicht so in diesem Buch. Der Autor war selber lange Jahre als Beamter im Mobilen Einsatzkommando eingesetzt und man merkt schnell das da alles Hand und Fuß hat.

Am Anfang fällt auf, dass alle Abkz. (Abkürzungen) erklärt werden. Was Insider schnell überlesen, ist jedoch für *Otto-Normalverbraucher* eine wertvolle Hilfe, denn nicht jeder ist mit dem *Aküfi* (Abkürzungsfimmel) unserer Behörden vertraut.

Wer die Entstehung der MEK`s miterlebt hat, wird in Erinnerungen schwelgen: Lange Haare und Bärte, versiffte Privatkleidung, R 30 und 280 SE, T2 als Base, die Schwierigkeiten mit Verwaltungsbeamten klarzukommen, vernünftiges technisches Gerät besorgen, Zeigegeld. Baader-Meinhof und Republik Freies Wendland, Pizza-Mafia und betrügerische Juwelenhändler.

Verraten wird auch nichts, die verschiedenen Observationsformen und anderes kann man im ganzen Net zusammenlesen. Dazu passt dann auch ein Lehrsatz aus dem Vorwort: *Eine Maßnahme bei der Polizei kann auch nur dann als optimal bezeichnet werden, wenn das Gegenüber, in voller Kenntnis der grundsätzlichen Taktik, sich ihrer Wirkung nicht entziehen kann*

Eine Abschreckung für alle *Grünschnäbel* ist das Buch allemal. Nirgendwo kann man schonungsloser nachlesen wie *stinkendlangweilig* ein Job in einer SE sein kann. Diese Erfahrung muss man sonst im richtigen Leben erst selber machen und deshalb sollte man den Untertitel *Was sie über MEK`s der Polizei nie wissen wollten* auch so werten.

Wenn Max Mustermann die Verfolgung von Geiselgangstern nur aus dem Fernsehen kennt (mal gerade 20 Jahre her), bekommt er doch neue Einblicke in die Polizeiarbeit und die knapp 19 Doppelmark (man kann es auch als E-Book ordern) haben sich durchaus gelohnt.

Einziger Schwachpunkt sind der Anfang und das Ende dieses sonst gelungenen Buches. Keiner von uns war dabei und kann sich ein Urteil über die persönlichen Erlebnisse des Autors erlauben und ihn auch somit nicht als Verschwörungstheoretiker bezeichnen.


Quelle: www.sondereinheiten.de


Von Christine K. 18.06.2008



Ich habe Ihr Buch gelesen und finde es wohltuend sachlich.
Es ist nicht das erste, das ich mit dieser Thematik lese, da ein inzwischen verstorbener Freund für einen Geheimdienst gearbeitet hat.
Da kommt ja einiges an "Rachebüchern" auf den Markt.




Uta K. 11.02.2009


Ich habe gerade Ihr Buch gelesen, oftmals lächelnd, oftmals auch wütend über Ungerechtigkeiten, zwischen den Zeilen Ihre Enttäuschung über das geschehene, aber auch zwischen den Zeilen doch Ihre Liebe zu Ihrem Beruf, jedenfalls bis zu diesem verhängnisvollen Tag.
Bis vor ein paar Jahren, hätte ich wahrscheinlich vieles nicht so ernst genommen, aber seit meiner illegalen Hausdurchsuchung vor 3 Jahren, glaube ich es gibt nichts, was es nicht gibt.
Das Buch hat mir ein sehr lieber Freund gegeben, den Sie auch seit Jahren kennen und welcher ein Kollege von Ihnen war.
Zusammenfassend, war es eines der besten Bücher, welches ich je gelesen habe.




Von Stefan K.

Ein informatives und unterhaltsames Buch über einen Job den man sonst nicht so kennt.
Dieses Buch ist eine Empfehlung wert für alle die sich für das Thema "Polizei" interessieren aber auch für alle die sich noch an die 70er und 80er Jahre erinnern oder die mehr darüber erfahren wollen.

Sollte man gelesen haben.

Quelle: Tredition-Verlag


Von Johannes B. 09.02.2010

Hallo Herr Kalz,

mit großer Freude und Spannung hab ich Ihr Buch „Zielscheibe Mensch“ förmlich verschlungen und heute Nacht erst das Lesen beendet. Ich bin wirklich beeindruckt durch Ihre Schilderungen und Erzählungen. Was für spannende Erlebnisse!

Jedes der Kapitel ist interessant und sehr anschaulich geschrieben, sodass man sich in die Geschehnisse hineinversetzen kann und sie vor dem geistige Auge ablaufen sieht! Auch Ihre negativen Erfahrungen wirken sehr authentisch und gut beschrieben. Die durchscheinende Bemerkung Ihrerseits, dass diese Geschehnisse nicht geglaubt werden, kann ich nicht unterstützen. Fehler werden nicht eingestanden und zugeben, das sich die „Führungsabteilung“ keine Fehler erlaubt, da lieber auf den „kleinen“ Mann, den man als Sündenbock darstellt. Gerade so ein Verhalten in einer Behörde, die ja nun eigentlich auf Vertrauen und Zusammenhalt setzt, denn wie Sie beschrieben sind auch lebensbedrohliche Einsätze abgelaufen, ist eine Unverschämtheit. Nach Ihren Ausführungen haben sie die so schön beamtenrechtlich genannte „volle Hingabe zum Beruf“ beispielhaft gelebt und wurden zum Dank wie eine heiße Kartoffel fallen gelassen. Schade!

Vielleicht haben Sie ja noch mehr der spannenden Geschichten in Ihrem Gedächtnis und bringen diese auf Papier und in Buchform heraus. Mich würde es sehr freuen und ich wäre sicherlich einer der ersten begeisterten Leser! Machen Sie weiter so!