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Geboren wurde ich 1949 in Berlin. Aber wenigstens im Westteil der riesigen, geteilten Stadt. Leider jedoch in einem Bezirk, für den man sich inzwischen fast schämen muss und ihn eigentlich auch gar nicht gern erwähnen will. Ich traue mich trotzdem: Neukölln.

 

Schulen gab es und man konnte sie damals sogar noch unbewaffnet aufsuchen. Also nahm ich das Angebot an. Es wäre aber gelogen, wenn ich jetzt auch noch ein „gerne“ eingefügt hätte.

1966 hatte dann dieses Drama gottlob ein Ende. Auch eine „Ehrenrunde“ verschaffte mir nicht die Zeit, mir davon eine Vorstellung zu geben, womit ich einmal meine Brötchen verdienen wollte/sollte. So beschloss ich einfach der Tradition zu folgen und Polizeibeamter zu werden. Mein Vater verdiente schließlich auch seit Jahren damit sein Geld. Zwar nicht viel, aber irgendwie reichte es schon für die Familie.

 

Am 04. April 1966 musste ich mich in Hann. Münden melden, also stieg ich schon am Tag vorher in Berlin in den Zug. Ich wollte doch pünktlich sein.

In Berlin hatte ich mich gar nicht erst bei der Polizei beworben. Da wollte man keine Kinder, die erst 16 Jahre alt waren. Den Niedersachsen war es egal, dass ich erst zwei Monate später meinen 17. Geburtstag feiern würde. Und so war ich schon wieder in einer Schule. Der Polizeischule in der Gimter Straße 4. Das Beste an dieser Lehranstalt war, dass man sie nur ein Jahr besuchen musste. Dafür hatte man dort aber auch gleich noch zu wohnen. Licht und Schatten liegen manchmal sehr dicht beisammen.

Dann kam ich 1967 nach Braunschweig. Dort hieß es zwar Bereitschaftspolizei, war aber fast wieder wie auf einer Schule, mit Unterricht und so. Doch diesmal hatte ich Glück, unsere zwei Jahre wurden um 4 Monate verkürzt und so kam ich schon am 01. Dezember 1968 in den so genannten Einzeldienst. Das war für die meisten ein Polizeirevier. Meins lag in Hannover, in Oberricklingen und hatte die Nummer 10. Dort würde ich wohl den Rest meines dienstlichen Lebens verbringen, dachte ich damals jedenfalls. Doch ich wurde noch mal befördert, nicht im Dienstgrad, das zog sich etwas hin, sondern im Revier. Ich kam auf die Nummer 11.

Irgendwann, es muss wohl so 1972 gewesen sein, mochte ich die Uniform an mir nicht mehr sehen und ich beschloss nun meinen Dienst eben bei der Kriminalpolizei zu beenden. Dort nahm man mich – mit etwas Glück – auch auf, aber sonst kam alles ganz anders.